Schlei die Wettfahrt

Der Blick zum Himmel sagte uns :Wetter gut mit guten Windverhältnissen.

Wir planen heute eine Kaffeetour. Soll heißen, dass unser Ziel ein kleines Cafè in einem kleinen Hafen bei Lindaunis ist.

Nun hat Gabi auch Urlaub und wir können gemeinsam schöne 14 Tage an der Schlei verbringen. So heißt es ab 10:00 Uhr rein in die Trockenanzüge. Wir ernten mal wieder schräge Blicke von unseren Nachbarn als wir uns in den Trockenanzügen zu unserem Boot begeben.

" Na geht es wieder auf Arktisexpedition " ist einer von vielen Kommentaren. Wir kennen das schon und stören uns nicht daran.

Sieht ja auch wirklich blöd aus, wenn alle in kurzer Hose und T-Shirt rumlaufen und wir im Ganzkörperkondom. Aber so ist es nun einmal beim Katsegeln und nichts ist schlimmer als wenn man friert.

Der zweite Vorteil, den die Trockenanzüge besitzen ist, dass wir darunter normale Kleidung tragen können. So können wir nachher beim Cafè ganz einfach aus den Anzügen steigen und uns ganz normal an den Tisch setzen. Sieht ja im Neoprenanzug auch komisch aus, wenn man ins Cafè geht. Wobei auch dies haben wir ja schon praktiziert.

So geht es von Hellör Richtung Lindaunis. Kurz vor der Eisenbahnbrücke geht es aus unser Richtung gesehen links in einen kleinen Kanal zu einem kleinen See, und am Ende des Sees liegt das besagte Cafè.

 

der kleine Ministrand am Caffeè reicht für unseren Katamaran
der kleine Ministrand am Caffè reicht für unseren Katamaran

,,Wir haben ja keinen Motor, und klar haben wir den Wind genau von vorne, wenn wir durch den engen Kanal müssen. Dies bedeutet für uns schnelle  Kreuzschläge. Nun zahlt es sich aus dass unser kleiner Kat gut Höhe läuft. Wir kommen doch recht flott durch den Kanal in den See. Die Wenden klappen wie am Schnürchen. Das Cafè selbst hat einen kleinen Mini Strand an dem wir anlanden können.Wir entledigen uns unserer Trockenanzüge und suchen uns ein schönes sonniges Plätzchen im Cafè. Da das Cafè direkt an einem kleinen Hafen liegt, fällt mein Blick auf einen riesigen Alukatamaran, welcher aufgebockt an Land liegt. Ein Kaskobau, der für die große Fahrt vorgesehen ist. Irgendwie sieht es nach Baustillstand aus. Ob dieser Kasko jemals die weite Welt sehen wird? Allerdings lädt dieser  große Kat zum träumen ein. Ich träume  gerade so vor mich hin, als Gabi mich unsanft aus meinen karibischen Träumen reißt. Sie bittet doch um etwas mehr Aufmerksamkeit  meinerseits.

Nach dieser gelungenen Segelpause geht es wieder in die Trockenanzüge. Wenn man nur unter Segeln unterwegs ist und keine Motorunterstützung hat, ist es in der Regel so, dass man in die eine Richtung super voran kommt und der Rückweg durch Aufkreuzen bestimmt wird. So auch heute, warum sollte es auch anders sein.

Bei unserer ganzen Kreuzerei bemerken wir eine Jolle, welche mit uns parallel läuft. Schnell und ohne Absprache entwickelt sich zwischen unseren beiden Booten eine kleine private Regatta.

Wir merken förmlich wie beim Jollensegler der Ansporn da ist diesem Schlauchboot zu zeigen was ein"richtiges Boot" kann. Da hat  er aber die Rechnung ohne uns und unseren Vision gemacht. Die Jolle kann zwar etwas mehr Höhe laufen als wir, doch diesen Nachteil gleichen wir mit der höheren Geschwindigkeit aus. Selbst Gabi hat das Regattafieber gepackt und es wird an der Fockschot gezubbelt um noch mehr Geschwindigkeit zu erreichen. Wir sind gleich auf und schenken uns nichts. Wir können sehe, dass es unseren Gegner fuchst, dass sich dieses Schlauchboot nicht abhängen lässt. Ich bin mal wieder stolz wie Oskar auf unser Boot. Es ist mal wieder Sportsegeln vom aller Feinsten heute. Wir sind kurz vor Hellör, hier teilen zwei Inseln in der Mitte die Schlei. Von Lindaunis kommend, also Schlei aufwärts, geht das Fahrwasser rechts an den Inseln entlang. Links ist es sehr flach. Allerdings ist es für uns passierbar wenn wir das Schwert nicht ganz herunterlassen. In der Regel haben wir mit heruntergelassenem Schwert einen Tiefgang von 60 cm. Diesen können wir fast auf Null bringen wenn wir das Schwert aufholen. Allerdings haben wir dann natürlich eine erhebliche Abdrift. Dies ist jetzt bei diesem Rennen unser taktischer Vorteil. Die Wind zugewante  Seite liegt auf der flachen Seite der Insel. Unser Jollengegner traut sich nicht und segelt auf der Fahrwasserseite an den Inseln vorbei, wobei er in die Windabdeckung der Inseln gerät. Wir nehmen den flachen Teil und holen kurz  an den flachsten Stellen das Schwert und Ruder auf und segeln flott an den Inseln vorbei. Beim Einbiegen in unseren kleinen Hafen winken wir unserem Jollensegler zu und rufen " klasse Rennen , hat Spaß gebracht". Er winkt zurück und kommt auch langsam aus dem Windschatten der Insel frei.

So geht der kleine Sieg durch taktischen Vorteil an uns.

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