Für den Morgen hatte ich mit dem Campingplatzeigentümer ein Frühstück für uns vereinbart und das Ganze für 3 Euro pro Person. Warum ich ? Ich hatte das Vergnügen die Bordkasse zu führen und war so zum Finanzminister der Gruppe aufgestiegen. Leider gab es ein Missverständnis was den Kaffee anbelangte. Ich wollte unserem Gastgeber mitteilen, dass wir nur Kaffee trinken ,leider hat er es genau andersherum verstanden und es gab nur Tee. Zusätzlich zum Tee gab es dann noch lange Gesichter aber alle haben brav ihren Tee getrunken. Unser Kaffejunkies zu den ich auch gehöre haben sich dann noch einen Becher Kaffe extra gegönnt.
Nach dem Frühstück haben wir uns klar gemacht. Wie an jedem Morgen stellt sich für den Katamransegler die Preisfrage was zieht man an ? Shorty mit Spraytop, Trockenanzug oder wie ich Segelhose in Kombi mit Spraytop. Unterwegs ist ein Wechseln der Kleidung kaum möglich. Curt hat sich für den Trockenanzug entschieden und ich für die oben genannte Kombination. Allerdings dürfen wir nicht kentern, dann wird es wohl kalt für mich. Der Wind ist heute klasse, leider kommt er aus SW und dies ist genau die Richtung in die wir müssen. Das bedeutet ordentlich Kreuzschläge. Unser heutiges Ziel heißt Mönkebude. Auch Mönkebude ist nach Luftlinie nur 25 km entfernt. Ich kann Euch sagen 25 km Luftlinie können sich ganz schön strecken.
In Rauschefahrt geht es aus Neuwarp hinaus in das Haff. Im Haff selber steht eine ordentliche Welle.Ich schätze einige Wellen auf gut ein Meter Höhe. Der Wind ist klasse und geht bis ende 4 Bouefort hoch wir haben den ganzen Tag Schaumkronen auf den Wellen. Ich kann teilweise mich in das Trapezstellen. Genial das wollte ich schon die ganze Zeit testen.
Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, da die Wellen wie auf dem Plöner See nur kurze Abstände haben. Aber die Fahrt ist berauschend. Klasse wie sich unser Evo macht das Material wird an diesem Tag nicht geschont. Erst im Vergleich zu anderen Booten und Seglern können wir ermessen mit welcher hohen Geschwindigkeit wir über das Haff zischen. sonst orientieren wir uns ja an unser Catamaranen aus der Gruppe und da sind wir natürlich nicht ganz vorne. Wir holen von hinten eine Segelyacht auf. Ich schätze die Yacht so auf 8 Meter Länge. Die Yacht geht ganz ordentlich in den Wellen rauf und runter. Wir haben sie schnell erreicht und da ich im Trapez stehe kann ich wunderbar in die Plicht schauen. Der Skipper steht recht vergnügt am Ruder aber seine Mitseglerin sitzt recht verkrampft in der Ecke.
Sie sieht nicht glücklich aus und es wird auch nicht besser als Curt und ich von hinten angerauscht kommen. Wusch, klatsch, spritz, und wieder wusch, klatsch , spritz, unser Evolutin schießt durch die Wellen das es eine Freude ist. Im ´Trapez stehen werde ich nicht ganz so nass wie mein Steuermann. Curt hat das vergnügen immer die volle Ladung der Welle abzubekommen die über das Trampolin fegt. Wir ziehen dicht an den beiden vorbei und winken freundlich rüber. Schon haben wir sie in unserem Kielwasser gelassen. Ich kann förmlich sehen wie die Mitseglerin denkt was sind das den für Chaoten. Heute schaffen wir den Rekord was das Tagesetmal angeht wir sind heute 106 km gesegelt. Leider keine Höchstgeschwindigkeit, da wir durch die Wellen ausgebremst wurden. Unser Maximum Speed lag bei 26 km/h oder 13 Knoten. Das Macht aber immer noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 17 km/ h aus oder eben 6,5 Knoten. Wieder waren wir gut 6 Stunden auf dem Wasser. Meine Kombination Segelhose mit Spraytop hat sich bewährt.
Allerdings ist mein Spraytop von Magic Marine von innen noch mit Fließ gefüttert. Nach diesen 6 Stunden wurde mir dann doch ganz langsam kalt. Curt war mit seiner Wahl des Trockenanzuges sehr zufrieden bei diesen Bedingungen.
Michael hatte uns noch eine SMS gesendet was wir allerdings nicht mitbekommen haben, da mein Handy in der roten Tasche vorne wasserdicht verpackt lag. So sind wir leider nicht ganz regelgerecht den Strand angelaufen. Unser Anlandeplatz lag am äußersten Rand einer Badezone und wir konnten die letzten Bojen nicht wirklich ausmachen. Das gab noch etwas Mecker von Michael. Wie immer war die Örtlichkeit gut gewählt. Dieser kleine Ort hieß „Mönkebude“. Erst dachten Curt und ich das es sich um eine Begrifflichkeit also wirklich um eine Bude handelt und nicht um einen Ort. Das hat etwas gedauert bis wir beide dahinter kamen. Nach dem Anlanden ging es erst in ein Strandkaffee ich brauchte einen Kaffee der Rest unser Truppe hatte dort schon platz genommen.
Fazit des Tages ist 106 km in 6 Stunden unter high Speed Bedingungen gesegelt. Material hat alles überstanden. Na ja, nicht ganz aber das habe ich erst beim Abbau des Kats bemerkt. Die hohe Kilometerzahl kommt durch die langen Kreuzschläge und das Umfahren der Fischernetze zu stande.
Nachdem wir alle unser Lager aufgebaut hatten ging es in ein gemütliches Lokal zum Fisch essen. Am Abend haben Curt und ich noch eine Runde durch den Hafen von Mönkebude gedreht und dabei noch einige Kuriositäten entdeckt. Man beachte die Bilder hierzu.
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