Dienstag

Wanderfahrt Stettiner Haff

Auf dem Stettiner Haff
Auf dem Stettiner Haff

 

War schon früh hoch und habe die Natur und die Ruhe genossen. Erstaunlicher Weise war Alex, ein junger Mitsegler, auch schon hoch und berichtete mir dass er seine Neoprenschuhe vermisst. Wegen des Film Teams gestern hatten wir unsere Klamotten etwas verteilt. Nun waren seine Schuhe weg. Dies ist beim Kat- Segeln ziemlich blöde. Da braucht man seine Schuhe. Zum Glück hatte Marek ein zweites Paar dabei, welches Alex sich ausborgen konnte. Wie konnte es dazu kommen, ein normaler Touri braucht keine nassen, ekeligen Neoprenschuhe. Das Filmteam hatte Aufnahmen im Wasser gedreht und vermutlich beim Abbau aus Versehen die Schuhe von Alex mit eingesammelt. Dies war die einzige logische Erklärung.

 

 

Morgens mussten wir einen kleineren Hügel erklimmen. Dort konnten wir auf einem kleinen Pony-Hof duschen und ein tolles Frühstück einnehmen. Von dieser Anhöhe aus hatte man einen tollen Blick über das Haff und über die polnische Grenze. Kamminke liegt nämlich direkt an der polnischen Grenze.

 

 

 

Somit hieß es heute an dem Steuerbord Want die polnische Gastlandflagge über unsere Nationalflagge zu hissen. Ich glaube ich bin in meinem Heimatrevier der einzige Katamaran der bis jetzt eine Gastlandflagge gehisst hat.

 

 

 

Unser heutiges Ziel lautet Sulomino und liegt von Anklam aus betrachtet oben links am Ende des Stettiner Haffs.

 

 

In Sulomino Hafen
In Sulomino Hafen

 

Wir hatten zum Start hin kaum Wind und lagen noch zusätzlich in einer Hangabdeckung. Somit mussten alle erst einmal ein paar Schläge paddeln. Wir Schlauchis sind als erste gestartet, da wir davon ausgingen, dass uns die großen Kats ja einholen. Wir waren schon an der Kaiserfahrt vorbei als uns die ersten Kats einholten. Die Kaiserfahrt ist eine künstliche Verbindung des Stettiener Haffs mit der Ostsee und wird auch von der Berufsschifffahrt genutzt. Recht voraus konnten wir am Ufer große Windräder sehen und Frank unser Tour Guide kam extra in unsere Nähe gesegelt, und rief uns zu „rechts von den Windrädern ist unser Ziel“. War zwar merkwürdig diese Ansage aber alle Kats segelten genau in diese Richtung. Wir somit auch. Manchmal ist es ein Vorteil, wenn man letzter ist man sieht wo die Anderen anlanden. Wie gestern war das Top-Cat Segel unsere Orientierung. Über Usedom und der Ostsee, welche jetzt links von unserem Kurs lagen, braute sich etwas zusammen. Eine mächtige schwarze Wolke und wir konnten sehen, dass es dort wie aus Eimern regnete. Zum Glück verschonte uns die Wolke. Nach einer Weile bogen alle Katamarane nach links ab und fuhren nicht zu den Windrädern. Wir konnten den Kurs leider nicht anschneiden, da uns unendlich viele Fischerreusen im Weg lagen . So waren auch wir gezwungen ziemlich bis an das Ende von dem Stettiner Haff zu segeln, um ebenfalls links abzubiegen. Was wollte Frank uns mit den Windrädern sagen ?? Das müssen wir nach der Anlandung mal besprechen. Etwa eine viertel Stunde später, als der letzte große Katamaran, kamen wir in Sulomino an. Ein schöner kleiner Hafen mit einem super Anlandeplatz für unsere Katamarane. Auf die Frage wo wir unsere Zelte aufbauen sollen sagte uns Darrek, der Besitzer des Platzes, dass dies egal sei. Sucht Euch einen Platz. Einfach ein Traum. Die Fotos sprechen für sich. Wieder waren wir gut 6,5 Stunden auf unserem Katamaran unterwegs. Dabei hatte Curt es heute nicht leicht mit mir. Ich hatte vergessen eine Kopfbedeckung aufzusetzen und habe mir einen Sonnenstich eingehandelt, des weiteren hatten wir wieder Surfwellen, und das zusammen konnte mein Magen nicht gut ab. Nur mit Mühe gelang es mir zu verhindern, die Fische zu füttern

 

Oben auf dem Foto kann man ganz gut den Größenvergleich zwischen unserem Evolution und den Tiger Cats sehen. Für diese kleine Segelfläche schlagen wir uns bis jetzt absolut top, dass sehen auch unsere Mitsegler so.

 

 

So lässt es sich zelten
So lässt es sich zelten

 

Auf dem nächsten Foto sieht man auch einen Aussichtsturm welcher gut 8 Meter hoch ist. Michael sagte uns heute Morgen beim Start in Kamminke, dass man diesen Turm vom Wasser aus ganz gut sehen kann. Leider ist dem nicht so. Vom Wasser aus sieht man nur den dunklen Wald und keine weiteren Konturen. Was man sehr gut vor dem dunklen Hintergrund sieht ist ein Sandstrand und gelbe Schilder oder Plakate.

 

Damit wären wir auch bei Frank, unserem Tour Guide, gelandet, mit der berechtigten Frage, was es mit seinem Tip rechts von den Windmühlen auf sich hatte. Frank schmunzelt nur und meint sein Navi hätte den Kurs angezeigt. Wir mussten lachen da beide Punkte also Franks Angabe und unser wahres Ziel gut 90° auseinander lagen. Ab heute war das Wort „ Tip des Tages“ für Frank geboren“.

 

 

 

Am Abend hatte Darrek für uns gegrillt und wir konnten uns ganz entspannt an einen gedeckten Tisch setzen. Das hatte Michael klasse organisiert. Dieser Service zog sich über die ganze Tour und war Genuß pur. Am Abend sind unsere jungen Leute noch mal losgezogen. In der Nähe gab es einen polnischen Urlaubsort an der Ostsee, welcher gute Lokalitäten hat. Wir alten Säcke und auch ein paar junge Mitsegeler sind in Sulomino geblieben und haben den Abend mit einem traumhaften Sonnenuntergang genossen. Danach mussten wir allerdings in die Zelte flüchten, da uns die Mücken wahnsinnig machten. Da half auch kein Mückenspray, die sahen einfach ihre Chance.

 

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