Wind 2 abnehmend 1-0
Himmel bedeckt gleißendes Licht
Etmal 12 km
Heute ging es ganz gemütlich Richtung Schleswig. Wir wollen uns die Stadt vom Wasser aus ansehen. Wie oben schon zu lesen, ist das Wetter heute nicht so doll. Es ist bewölkt und wenig Wind. Das Licht ist heute unangenehm gleißend, man sieht kaum etwas auf dem Wasser. Eigentlich ist dies kein Wetter um mit dem Katamaran auf das Wasser zu gehen. Wir benötigen doch etwas mehr Wind. Allerdings haben wir ja Zeit, schließlich ist Urlaub.
Die Fahrt durch den Missundefjord zieht sich, da wir ja keinen Motor haben. Mit Geduld schaffen wir es und erreichen die "Große Breite "vor Schleswig an deren Ufer auch das Wikingerdorf Haithabu liegt.
Am nördlichen Ufer gönnen wir uns eine kleine Pause und beratschlagen unser weiteres Vorgehen. Zwar können wir Schleswig von hier sehen, aber es sind noch ein paar Kilometer und der Wind wird immer schwächer. Wir haben keine Lust den Weg von Schleswig wieder zurück zu paddeln, dass muss ja nun nicht sein.
Der Blick zum Himmel sagte uns :Wetter gut mit guten Windverhältnissen.
Wir planen heute eine Kaffeetour. Soll heißen, dass unser Ziel ein kleines Cafè in einem kleinen Hafen bei Lindaunis ist.
Nun hat Gabi auch Urlaub und wir können gemeinsam schöne 14 Tage an der Schlei verbringen. So heißt es ab 10:00 Uhr rein in die Trockenanzüge. Wir ernten mal wieder schräge Blicke von unseren Nachbarn als wir uns in den Trockenanzügen zu unserem Boot begeben.
" Na geht es wieder auf Arktisexpedition " ist einer von vielen Kommentaren. Wir kennen das schon und stören uns nicht daran.
Sieht ja auch wirklich blöd aus, wenn alle in kurzer Hose und T-Shirt rumlaufen und wir im Ganzkörperkondom. Aber so ist es nun einmal beim Katsegeln und nichts ist schlimmer als wenn man friert.
Der zweite Vorteil, den die Trockenanzüge besitzen ist, dass wir darunter normale Kleidung tragen können. So können wir nachher beim Cafè ganz einfach aus den Anzügen steigen und uns ganz normal an den Tisch setzen. Sieht ja im Neoprenanzug auch komisch aus, wenn man ins Cafè geht. Wobei auch dies haben wir ja schon praktiziert.
So geht es von Hellör Richtung Lindaunis. Kurz vor der Eisenbahnbrücke geht es aus unser Richtung gesehen links in einen kleinen Kanal zu einem kleinen See, und am Ende des Sees liegt das besagte Cafè.
,,Wir haben ja keinen Motor, und klar haben wir den Wind genau von vorne, wenn wir durch den engen Kanal müssen. Dies bedeutet für uns schnelle Kreuzschläge. Nun zahlt es sich aus dass unser kleiner Kat gut Höhe läuft. Wir kommen doch recht flott durch den Kanal in den See. Die Wenden klappen wie am Schnürchen. Das Cafè selbst hat einen kleinen Mini Strand an dem wir anlanden können.Wir entledigen uns unserer Trockenanzüge und suchen uns ein schönes sonniges Plätzchen im Cafè. Da das Cafè direkt an einem kleinen Hafen liegt, fällt mein Blick auf einen riesigen Alukatamaran, welcher aufgebockt an Land liegt. Ein Kaskobau, der für die große Fahrt vorgesehen ist. Irgendwie sieht es nach Baustillstand aus. Ob dieser Kasko jemals die weite Welt sehen wird? Allerdings lädt dieser große Kat zum träumen ein. Ich träume gerade so vor mich hin, als Gabi mich unsanft aus meinen karibischen Träumen reißt. Sie bittet doch um etwas mehr Aufmerksamkeit meinerseits.
Wir sind jetzt ein Jahr mit unserem Boot unterwegs. Leider habe ich erst 2012 angefangen ein Logbuch zu schreiben. So kann ich nur sagen, dass wir 2011 ordentlich gesegelt sind und dabei eine Menge über unser Boot und uns selbst gelernt haben. Bei den ersten Fahrten auf unserem Heimatrevier, dem Plöner See, wurden meine Erwartungen über die Segeleigenschaft von unserem Schlauchkatamaran weit übertroffen. Ich hatte befürchtet, dass wir mehr treiben als Segeln und wenn es hoch kommt nur vor dem Wind gut laufen. Aber weit gefehlt, wir können richtig gut segeln und sogar recht hoch an den Wind gehen. Da war ich wirklich überrascht. Gabi war es wichtig, dass wir uns sicher auf dem Katamaran fühlen. Das er nicht gleich bei der ersten Bö steigt und wir kentern. Auch in diesem Punkt konnte unser Kat uns überzeugen. Er liegt absolut sicher im Wasser. Selbst bei Windstärke 6 und unserem Gegengewicht von ca. 130 KG ist alles im grünen Bereich.
Die Schlei:
Als Schleswig-Holsteiner haben wir die Wahl der Gewässer. Neben der Ost-und Nordsee haben wir einige Fjorde wie die Kieler Förde, Flensburger Förde oder die Schlei.
Die Schlei ist ein Meeresarm, welcher sich weit in das Landesinnere zieht. Ein ideales Segelrevier für große und kleine Boote. Der Happy cat Vision ist von der Art her ein Strandkatamaran und daher hat er auch die Zulassung für das Befahren von Küstennahen Gewässern. Da bietet sich die Schlei förmlich für uns an. Die Schlei ist ein recht flaches Gewässer ,und die großen Yachten sind gut beraten sich an den Tonnenstrich zu halten. Wir hingegen können bis auf wenige Ausnahmen die ganze Breite der Schlei nutzen.