Ein mal im Jahr verabreden wir uns mit unseren Bekannten zu einer kleinen Segeltour. Unsere Bekannten segeln einen Neo. Da unsere Bekannten sich auf der anderen Seehälfte aufhalten hatten wir verabredet, dass wir uns dort bei Ihnen treffen. Die Rahmenbedingungen waren heute für so ein Treffen ideal.
Aus dem Logbuch:
Wind 3 Beaufort
Max. Geschw. 22,6 km/h
Etmal Ca. 22,8 km
Wetter: sonnig keine Wolken am Himmel.
Seglerherz was möchtest du mehr! Gegen 12: 00 Uhr waren wir auf dem Wasser und machten uns bei schönem leichten "SO"Wind auf zum Dersauer Seeteil. Die Windrichtung ist gerade für diese Strecke ideal. Kommen wir doch so ganz elegant durch die schon in einem anderen Bericht erwähnte Enge zwischen den beiden Seeteilen.
Die Enge passieren wir dank des günstigen Windes ohne Probleme und halten nun Ausschau nach einem Grabner Segel. Im Godauer Seeteil können wir ein Grabnersegel ausmachen. Könnte der Neo sein? Ist aber auf diese Entfernung wirklich schlecht zu schätzen. Das Fernglas habe ich heute natürlich nicht dabei. Allerdings hält das Boot genau Gegenkurs, also genau in die Richtung aus der wir kommen. Für Diejenigen, die den See nicht kennen, der Godauer Bereich gehört wieder auf die andere Seite der Enge. Wir dürfen nicht einfach um die Inseln segeln. Hier hat der Seeadler sein zu Hause und das respektieren wir natürlich als Naturliebhaber. "Was machen wir denn jetzt"? frage ich Gabi. "Lass uns wenden und zurücksegeln, vielleicht sind wir zu spät dran." Kommt es von ihr.
Also leiten wir die Wende ein und segeln erneut durch die Enge. Gerade haben wir die Enge passiert, hören wir ein Rufen hinter uns. Gabi dreht sich um und genau in unserem Heckwasser segeln unsere Bekannten mit ihrem Neo. Na, da waren wir wohl einem falschen Grabnerboot aufgesessen. Unsere Bekannten waren etwas erstaunt, dass wir wieder zurück gesegelt sind. Sie hatten das dritte Grabnerboot auf dem See gar nicht gesehen. Erst als wir ihnen erklärten warum wir zurückgesegelt sind war ihnen klar, dass wir nicht vor ihnen geflüchtet sind. Toll so waren heute ganz unabhängig vier Grabner Katamarane auf dem See. Unser Kieler Evo wollte heute auch noch das tolle Wetter genießen.
So ging es ein drittes Mal durch die Enge zurück in den Dersauer Seeteil. Solche Manöver üben schließlich. Wir hatten hier auch wirklich Glück bei allen drei Durchfahrten störte uns das Fahrgastschiff nicht. Wir verabredeten uns, dass wir uns am Strand von Dersau treffen. So war jeder frei in seinen Segelmanövern. Für uns war es Gennakerwind. Wir klarrierten die Leinen, nahmen die Fock weg und Gabi zog den Gennaker aus der Tube. Noch etwas abfallen und schon standen zusätzliche 11,5 qm Segeltuch am Himmel. Unsere Bekannten mit ihrem Neo mussten nun als Vergleichsboot herhalten. So konnten wir aber sehen was der Gennaker bei diesen Bedingungen an mehr an Geschwindigkeit bringt. Wir kamen super voran. Kurz vor unserem Ziel müssen wir den Gennaker bergen. Wir versuchen folgende Technik. Ich übernehme die Gennaker-
schot von Gabi. Gabi löst das Gennakerfall und zieht blitzschnell kräftig an der Bergeleine den Gennaker in die Tube während ich versuche gefühlvoll Lose in die Schot zu geben und gleichzeitig den Gennaker nicht zu überfahren. Es funktioniert, ist aber irgendwie nicht optimal. Zur Zeit haben wir aber noch keine andere Idee. Ist auch im Moment nicht so wichtig, das Segel ist in der Tube und wir können Dersaustrand in aller Ruhe anlaufen.
Vom Strand aus können wir einem anderen Katamaransegler zusehen wie er mit seinem Gennaker zu tun hat. Zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass er alleine auf seinem Kat ist. Die Probleme sind aber wie es scheint die gleichen. Das beruhigt uns ein wenig. Die Pause war herrlich am Strand. Nach einiger Zeit hieß es dann wieder rein in die Segelklamotten und zurück. Unsere Bekannten müssen heute leider noch das Boot abbauen und zurück. Wir haben sie noch bis zu ihrem Campingplatz im Dersauer Seeteil begleitet und sind dann zur Durchfahrt zu unserem Seeteil abgebogen. Von weitem konnten wir sehen, dass der Dampfer schon die Enge passiert hat. So hatten wir gut eine Stunde Zeit bis er zurück kommt. Das sollte reichen um streßfrei durch die Enge zu kommen. Drei Segler liefen vor uns auf die Enge zu und wir kamen als viertes Boot von achtern auf. Der Bereich in dem man die Enge passieren kann ist wirklich schmal, da von der Seite sich noch eine Sandbank in die Enge schiebt. Bis kurz vor der Sandbank ist die Wassertiefe ausreichend, aber dann schlagartig, können die Möven stehen. Langsam aber sicher schieben wir uns mit unserem Schlauchi an den Seglern vorbei. Dann noch zwei taktisch gute Segelmanöver und wir waren als erstes Boot von Vieren durch die Enge. Es freut uns immer wieder wenn wir mit den guten Segeleigenschaften unseres Bootes andere Segler verblüffen können. Es war gut an den Gesichtern der anderen Segler abzulesen, dass sie eigentlich nicht glauben konnten was hier passierte. Von einem Schlauchkatamaran stehengelassen zu werden ist schon ein starkes Stück. Nach dem Passieren der Enge konnten wir wieder den Gennaker setzen. Wir nutzen jede Gelegenheit mit Gennaker zu segeln und ihn auch wieder zu bergen um unsere Fähigkeiten zu verbessern.
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