Zweite Wanderfahrt Oder Haff / Donnerstag

 

Der heutige Tag verspricht ein guter Segeltag zu werden mit Sonne und reichlich Wind. Überhaupt wurden die Wetterapps bei dieser Tour arg strapaziert. Wie bei unser Dänemarktour ist nicht wirklich Sommer angesagt. Für heute Vormittag sind 7 Beaufort angesagt. Das ist oberste Grenze nicht nur für uns Schlauchis. Wir wollen fürs erste abwarten . Unsere Zelte müssen sowieso trocknen.

 

So geht es zum  Frühstück es wird alles gereicht was das Herz begehrt. Rührei und frischen Brötchen sind obligat. Dieses Jahr gab es auch Kaffee zum Frühstück. Nach dieser Stärkung konnten wir unsere Zelte im trockenen abbauen.

 

Der Himmel reißt auf Wird der Wind weniger ?
Der Himmel reißt auf Wird der Wind weniger ?

Wir beschließen zu starten. Reine Luftlinie sind es nur  25 km bis Mönkebude. Aus der Erfahrung vom letzten Jahr wissen wir, dass daraus durchaus mehr Kilometer werden. Der Wind kommt leider aus der falschen Richtung. Wir müssen aufkreuzen. Unser heutiger Startpunkt liegt an einem Binnensee welcher auf der Höhe von Altwarp (Deutschland) mit dem Oder Haff verbunden ist. Hier auf dem Binnensee ist alles klar für uns als Katsegler. Kaum Welle dafür gut Wind. Wir kommen gut durch die Enge bei Altwarp und folgen dem Fahrwasser Richtung Oder Haff Mitte.

An Altwarp vorbei
An Altwarp vorbei

Hier sieht es noch gut aus, wir befinden uns noch in der Abdeckung einer Landzunge die von Altwarp aus in das Haff reicht. Am Ende der Landzunge müsssen wir nach backbord abbiegen. Hinter uns kommt der Top cat in sicht. Heute segelt Claus den Top cat solo. Die Hoby tiger sind noch nicht zu sehen. Das hat allerdings nichts zu sagen. Auf Grund ihrer Geschwindigkeit holen sie uns locker ein. Wir verlassen das Fahrwasser und segeln nach SW grob auf Anklam zu.

Wir können es schon sehen. Hinter der Landzunge rockt der Pabst. Es sind Schaumkronen auf dem Wasser. Na dann mal los!

Wir haben ungeheures Vertrauen in unseren Kat.

Nach der Landzunge geht wieder die Post ab
Nach der Landzunge geht wieder die Post ab

Der Wind liegt zwischen 6 und 7 Beaufort die Wellen werden immer Höher. Unseren Verklicker hat es schon dahingerafft. Wellen über einem Meter in kurzen Intervallen. Wir erkennen einen Rhythmus. Es kommen drei höhere Wellen danach einige kleinere Wellen. Dann folgen wieder drei hohe Wellen. Unser Evo schlägt sich klasse. Claus läuft mit uns auf gleicher Höhe. Er kämpft wie ein Großer. Sieht aber gut aus. Von den Anderen ist nur noch ein Hoby Tiger zu sehen. Wo sind die Anderen ??

Wir sind mitten auf dem Haff, auf Grund der Windstärke können wir eine unglaubliche Höhe laufen. Wir haben die Höhe von Uckermünde erreicht. Wir beschließen näher an Land zu segeln um nicht mehr ganz so hohe Wellen abzureiten. Dabei müssen wir auch noch einem Reusenfeld ausweichen. Gar nich so einfach unter diesen Bedingungen. Unsere Schäkel halten, da schaue ich heute öfters hin!

Die Wellen schlagen über den Rumpf auf das Trampolin
Die Wellen schlagen über den Rumpf auf das Trampolin

Als wir dichter unter Land kommen verringert sich die Wellenhöhe merklich. Es wird angenehmer zu segeln. Nun kommt der Tiger mit Mareck an Bord dichter. Claus mit dem Top cat ist unserem Beispiel gefolgt und kommt auch unter Land. Mareck gibt uns Zeichen das wir aufstoppen sollen. Wir nehem Speed raus so das wir uns für einen Augenblick auf Rufweite annähern. Mareck teilt uns mit, dass die anderen Tiger aufgegeben haben und in Altwarp an den Strand gegangen sind. Wir wollen uns da treffen. Uns ist nicht klar was dies bedeuten soll. Segeln die Anderen überhaupt nicht weiter ?

Also drehen wir um und mit achterlichen Wind rauschen wir die mühsam erkämpften Kilometer zurück nach Altwarp. Claus entscheidet für sich alleine weiter auf Mönkebude zu zuhalten. Im Nachgang betrachtet hätten wir das man auch machen sollen. Was soll´s hinterher ist man immer schlauer.

Um in Altwarp auf den Strand laufen zu können, müssen wir ersteinmal an dem Strand vorbei ziehen. Da der Wind günstig weht, können wir noch eine kleine Speed Show liefern.

Das Anlaufen des Strand geschieht dagegen mit äußerster Vorsicht. Es handelt sich um einen Badestrand.

Hier gibt es einen kleinen Imbis den wir in Beschlag nehmen.

Nach zwei Stunden Aufenhalt und wundervollen Kaffee beschließt Michael als Reiseleiter, dass wir wieder aufbrechen. Der Wind hat nachgelassen. Das ist nun unser Pech ab jetzt laufen uns die großen Katamarane davon. Durch den Nachlassenden Wind können wir nicht mehr die Höhe laufen wie am Vormittag. Wir sind zwar schnell müssen aber ganz rüber auf die andere Seite vom Oder Haff segeln um dann wieder Kurs auf Mönkebude  zu nehmen. So machen wir heute wie im letzten Jahr reichlich Kilometer. Um genau zu sein wurden so aus den 25 Kilometer Luftlinie, 63 gesegelte Kilometer.

Klar sind wir die Letzten die auf den Strand von Mönkebude zulaufen. In diesem Jahr beachten wir auch die Badezone. Wir kommen so spät an, dass der Wind eingeschlafen ist und Michael uns kaum Zeit lässt die Trockenanzüge zu verlassen.

 

Michael trieb uns gleich in ein Lokal. Er hegte die Befürchtung, dass es ab 20:00 Uhr nichts mehr zu Essen geben wird. Wir schafften es gerade so aus unseren Trockenanzügen zu kommen und schon ging es los. Natürlich freute sich der Wirt über unsere große Gruppe. Nun kam der große Auftritt von Rolf. Rolf hatte sich ein Bauernfrühstück bestellt ( Bratkartoffeln mit Rührei vermischt) für die die den Begriff nicht kennen. Die Portion war recht klein ausgefallen und Rolf stellte dies gegenüber dem Wirt auch fest. Sofort entschuldigte dieser sich und lieferte Rührei und Bratkartoffeln nach . Eine super Geste vom Wirt. Der Wirt hat sicherlich recht, als er uns seine Begründung lieferte. Normale Gäste die einen Tag am Strand verbringen legen nicht so einen Hunger an den Tag  wie Sportsegler die den ganzen Tag über mit den Elementen kämpfen. Mit dieser Aktion hatte Rolf natürlich seinen Ruf als Gastronomie Schreck weg.

 

Das Essen war hervorragend und wir ließen den Abend zünftig ausklingen. Einzige Problem war, dass Curt und ich unser Zelt im dunkeln aufbauen mussten. Aber auch das haben wir hinbekommen.

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