Zweite Wanderfahrt Oder Haff / Dienstag

 

Nach einer super Nacht ging erst einmal zum Duschen und Frühstücken. Hierzu müssen wir den Ort Kamminke regelrecht erklimmen. Michel Hahn hat hier für uns auf einem Pony-Hof ein Frühstück organisiert. Gleichzeitig bietet dieser kleine Pony-Hof die Möglichkeit sich zu waschen und zu Duschen. Allerdings darf man keinen super Luxus erwarten. Es ist alles sehr sauber und technisch okay. Es ist halt nur sehr klein und man muss sich absprechen. Auch gibt es keine Trennung zwischen Damen und Herren. Ich kann aber sagen, dass alles sehr gut funktionierte und auch unsere Dame überhaupt kein Problem hatte. Nur der Vollständigkeit halber - die Duschkabinen, zwei an der Zahl, sind schon Einzelkabinen. Das Frühstück ist mit sehr viel Liebe zubereitet und schmeckt uns Naturleuten besonders gut. So gestärkt kann es an das Abbauen der Zelte gehen und die Kats können für die nächste Etappe vorbereitet werden. 

 

Vorbereitung zum Start nach Solumino
Vorbereitung zum Start nach Solumino

Wir starten wie immer zuerst. Das hat sich schon richtig eingespielt. Auf etwa der Hälfte der Strecke werden wir in der Regel von den Festrumpfkatamaranen überholt. Das ist für uns aber kein Problem. Wir genießen den Segeltörn, denn darum geht es ja schließlich. Vorbei geht es an der Kaiserfahrt.

 

Der Kaiserfahrt sollte man etwas Beachtung schenken, da hier Großschiffe bis zu 200 Meter Länge passieren. Dessen war ich mir nicht ganz so bewußt, bis ich so einen riesigen Bullcarrier sah, der durch die Kaiserfahrt fuhr.

Die Kaiserfahrt, wird von der Berufsschifffahrt genutzt
Die Kaiserfahrt, wird von der Berufsschifffahrt genutzt

Da müssen wir alle sehen wo wir bleiben mit unseren Katamaranen. Zum Glück sieht man die riesigen Schiffe rechtzeitig, und im Vergleich zu uns sind sie auch recht langsam. Man sollte aber bedenken, dass sie nicht bremsen werden. Sie haben Vorfahrt!!!

Heute begegnen wir keinem von diesen Ungetümen.

 

Außerdem mussten wir auch die vielen Reusen, die hier aufgestellt sind, beachten. Allerdings hatte ich bei dieser Tour das Gefühl, dass wir weniger Reusen vorfanden als im letzten Jahr. Wie schon erwähnt, sind wir als erste gestartet,  nun werden wir von den Festrumpfkatamaranen überholt. Für uns kein Problem. Wir genießen die Fahrt über das Haff. Auch wissen wir wo unser Ziel liegt und wie wir es ansteuern müssen. das erleichtert doch schon einiges. Im Gegensatz zum letzten Jahr halten wir uns jetzt mehr am linken Ufer des Stettiner Haff´s. Zwar stehen hier einige Reusenfelder, aber da genügend Wind herrscht können wir die Durchlässe perfekt ansteuern.

 

Das Bild spricht für sich , Curt mein Steuermann
Das Bild spricht für sich ,Curt mein Steuermann

Einige werden sich schon wundern, dass Curt ständig an der Pinne sitzt. Das hat einen ganz einfachen Grund. Ich habe die Trapezhose an. Curt besitzt keine Trapezhose, da man diese auf dem Happy cat vision nicht so benötigt. Außerdem liebe ich das Fotografieren und Filmen. Das kann ich als Vorschoter am besten umsetzten. Irgendwie hat sich das bei uns so eingespielt. Klar löse ich Curt auch mal an der Pinne ab, aber wenn es zur Sache geht hänge ich mich in das Trapez ein und bilde das Kontergewicht.

Zu den nun folgenden Fotos muss ich sagen. Ihr habt nichts mit den Augen, wir hatten Wassereinbruch in der Optik, daher sind die nun folgenden Bilder nicht ganz so optimal. Ich möchte sie trotzdem zeigen, da Sie die folgende Dynamik gut rüberbringen. Ich möchte auch noch einmal auf den Monat hinweisen.Wir segeln im August und in meinem Kalender steht so etwas wie Hochsommer!?

Noch ist der Verklicker am Bugsprit
Noch ist der Verklicker am Bugsprit

 

Wie gestern geht zum Schluss der heutigen Etappe wieder die Post ab. Von Achtern kommt wieder ein Unwetter angerauscht. Wir schießen wieder im Surf dahin. Die Waverümpfe zerteilen die Wellen. Wir werden achtern angehoben, nehmen Fahrt auf und rauschen mit der Welle dahin. Jetzt ist die Welle durch und die Rümpfe bohren sich vorne, bedingt durch die Hohe Geschwindigkeit, in die nächste Welle. Die Rümpfe teilen die Welle und durch die schnell breiterwerden Form der Rümpfe bekommen wir den nötigen Auftrieb und tauchen aus dem Welltal wieder auf. Die Windböen treiben uns dahin. Da der Wind von achtern kommt, haben wir uns jeweils auf einen Rumpf gesetzt und zwar achtern. So kann der Evo optimal surfen. Zum Schluß sind die Wellen wieder so hoch, dass sich unser Verklicker wieder verabschiedet. Also wieder Wellen, die gut ein Meter Höhe besitzen. Souverän gleitet unser Evo auf Solumino zu. Die Einfahrt ist von See aus kommend wirklich nicht leicht zu sehen. Wir nehmen die Fock weg, um unsere Geschwindikeit zu reduzieren. Der Evolution lässt sich nur unter Großsegel auch gut steuern. Im letzten Moment sehen wir die Hafeneinfahrt und schießen mit achterlichen Wind in das Hafenbecken. Einen Aufschießer gefahren und ein beherzter Sprung in den Morast des Hafenbeckens bringt uns zum stehen. Das Hafenbecken ist hier sehr flach und eben morastig. Mit Hilfe der Segelkameraden ist unser Evo zügig an Land gebracht.

" Das scheint bei Euch beiden zur Gewohnheit zu werden , dass ihr mit Sturmgebraus die Etappen bendet ",meint Michael zu uns.

" Könnte man meinen, macht ja auch richtig Spaß" geben wir zurück.

 

 

Klein aber fein. Unser Evo
Klein aber fein. Unser Evo

 

Das Hafenbecken ist nur knietief; die Poller allerdings würden auch ausgewachsene Schiffe halten. Darek und seine Familie heißen uns willkommen und versorgten uns mit Gegrilltem. So konnten wir den Tag in wunderschöner Umgebung in Polen ausklingen lassen.

 

 

 

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