Im ersten Teil von unserem Werftbericht ging es um die Travelerschiene. Im zweiten Teil wollen wir uns dem Gennaker widmen sowie dem Praxistest im Garten.
Gabi und ich haben im letzten Jahr immer wieder lange vor unserem Evo gestanden und uns überlegt wie wir am besten den Rollgennaker umsetzen können. Von den Segeleigenschaften her war es mir wichtig, dass der Rollgennaker die gleichen Anschlagspunkte haben soll wie das alte System. Gabi war die Bedienung der Reffleine wichtig. So wurde im Groben folgender Plan entwickelt.
Wir benötigen nochmals eine Bugspritverlängerung wie bei der Tube aber eben ohne Tube. Das Gennakersegel selbst muss so umgebaut werden, dass es zu einem Rollgennaker wird. Ob diese Umgestaltung des vorhandenen Gennakers machbar ist, mussten wir erst bei einem Segelmacher erfragen. In unserem Fall war beziehungsweise ist es ja eine Segelmacherin ( Segelmacherei Feldhusen Kiel). Der Umbau des Segels stellte für die Fachfrau gar kein Problem da. Die Umlaufleine zum Bergen, sprich Aufrollen des Gennakers sollte bis zum Trampolin laufen. Wir verwenden hierfür unseren alten Fockroller, da wir für das Focksegel wieder auf den Einhandfockroller umsteigen. Die umlaufende Schot besteht aus einem geflochtenen Seil, dies kann nur von einem Fachman im Langspleis auf die Länge von 3 Meter gebracht werden. Auch dies erledigte unsere Segelmacherin. Ich weiß jetzt wundern sich einige, habe ich doch als Seemann spleißen gelernt. Stimmt auch, aber ich habe damals meine Prüfung nur mit geschlagenem Tauwerk und Drahtspleißen abgelegt. In der Berufsschifffahrt gab es kein geflochtenes Tauwerk. Daher bin ich heute aus dieser Nummer raus.
So blieb für mich selbst die Metallarbeit am Bugsprit übrig. Ich bin ein Fan von pragmatischen Lösungen. Am besten eignet sich für mein Vorhaben ein weiterer Bugsprit von Grabner. So bestellte ich bei Frau Wasinger einen neuen Bugsprit. Das Rundrohr hat die richtige Stärke und gleich alle Beschläge die ich benötige. Für Interessierte, der Preis lag ca. bei 296 Euro. Der neue Bugsprit wurde auf die Länge der Bugspritverlängerung mit der Tube eingekürzt. Schmerzt ja schon gleich bei einem neuen Bugsprit die Metallsäge anzusetzen. Half aber nichts! Dabei kam heraus , dass Grabner nicht nur ein Rohr verwendet für den Bugsprit sondern im vorderen Drittel der Bugsprit aus zwei Rohren besteht. Das gibt natürlich Stabilität, nicht schlecht. Im stillen beglückwünschte ich mich zu meiner Entscheidung, etwas mehr Geld aus zugeben.
Von meiner vorhandenen Bugspritverlängerung mit der Tube habe ich die Befestigungsschellen abgebaut. Das System der Befestigung mit diesen Schellen gefällt mir sehr gut. In die neue Bugspritverlängerung wurden nun mit der Standbohrmaschine die neuen Löcher für die Schellen gebohrt. Hier sollte man schon achsengerecht arbeiten sonst passt es nicht. Danach wurden die Schellen wieder montiert, die Endkappen gesetzt und fertig ist die Bugspritverlängerung.
Oben im Bild kann man das fertige Endprodukt sehen. Ich finde es sieht richtig gut aus.
Mittlerweile ist der 16. März da und es geht heute nach Kiel zu meiner Segelmacherin. Kurz mal ein paar Wetterdaten.
Wind Stärke 9-10 aus NO
Temp -1° C gefühlt im Wind -20° C
Nicht das mich dies beim Autofahren gestört hat, aber ich war noch in Schilksee an der Ostesee. Was ich dort geboten bekam, habe selbst ich als Schleswig-Holsteiner nicht oft gesehen. Man hat ja auch nicht immer frei, wenn die Natur zu solchen Schauspielen einlädt. Nebenstehendes Bild gibt glaube ich einen guten Eindruck von der Naturgewalt wieder. Ich würde sagen es ist zur Zeit definitiv zuviel Wind für uns!! Zurück zu meiner Segelmacherin Frau Feldhusen in der gleichnamigen Segelmacherei. Alles lag schon bereit zur Abholung. Der Gennaker sah toll aus, ganz sauber war das Dynemaband eingenäht und mit einer kleinen Verstellmöglichkeit versehen. Auch unsere neue atmungsaktive Plane lag bereit.
Nun hieß es auf etwas besseres Wetter mit etwas weniger Wind warten. Wir wollen unseren ersten Aufbau der Saison 2018 bei uns im Garten vollziehen. Bei zuviel Wind kann es uns passieren dass wir plötzlich einen Gartensegler haben und dafür ist unser Garten doch zu klein.
Es ist Samstag und die Rahmenbedingungen für den ersten Aufbau sind gegeben. Daher legen wir gleich los und bauen unser Boot zur Verwunderung unserer Nachbarn auf. Was steht auf der Tagesordnung? Wir müssen die Pinne noch kürzen, da sie sonst mit dem jetzt niedriger sitzenden Großschotblock kollidiert. Wir wollen unsere Einhand-Rollfock anbauen und natürlich testen ob unser Rollgennaker funktioniert. Los geht es mit der Travelerschiene
Auf dem nebenstehenden Foto kann man gut den Aufbau der Travelerschiene erkennen. Das Ganze ist 9 mm hoch. So passt sehr genau die Ruderhalterung unter die Travelerschiene. Ich habe nach links und rechts soviel Luft gelassen, dass man die Ruderhalterung noch hin und her bewegen kann. Sonst bekommt man sie nicht ab -oder draufgesteckt.
Hier die ganze Einheit mit der Halterung der Ruderanlage. Passt sehr gut. Auf der Ruderblatthalterung ist die Befestigungsschelle für den Travelerschlitten montiert. Es ist das gelb-blaue Seil. Mit seiner Hilfe wird der Laufweg des Travelerschlittens eingestellt. So müssen wir nicht immer den Traveler von Hand umsetzen wie bei unserem alten System, sondern der Schlitten macht dies von alleine. Je nachdem wieviel Leine ich ihm gebe soweit gleitet der Travelerschlitten nach außen. Feine Sache!! In dieser Stellung kann sich der Schlitten kaum bewegen, hat also fast die Mittelstellung.
Hier kann man ganz gut erkennen , dass die Originalpinne etwas zu lang ist. Ich habe sie kurz hinter dem Travelerschlitten abgelängt und die Teleskoppinne neu angenietet. Das lief recht problemlos. Man muss eben nur den Mut aufbringen die Säge anzusetzen.!!
So sieht das Ganze nach dem Einkürzen der Pinne aus. Klar, dass wir bei einem Kruswechsel jetzt die Pinne hinter der Großschot herumführen müssen. Das hatte ich ja schon geschrieben. Hier auf dem Foto wird es glaube ich sehr deutlich. Das ist aber kein Problem. Was man auch sehr gut erkennen kann, ist wie tief jetzt der Großschotblock sitzt. Das ist es warum wir diesen Umbau in Angriff genommen haben. Hier haben Gabi und ich das Gefühl von Komfort bei der Bedienung der Großschot. Die Klemme der Großschot am Block, haben wir wieder ganz nach oben gesetzt. Wir können jetzt ganz viel mit dem Traveler arbeiten und brauchen fast nicht mehr mit der Großschot arbeiten. Da wir in der Regel bei mehr Wind segeln, benötigen wir diesen Komfort.
Gabi testet das Ganze schon mal bei uns im Garten. "Es fühlt sich gut an" ist ihr Fazit. Das ist schon mal was. Sieht auch gut aus und funktioniert. Nun fehlt hier noch der Test auf dem Wasser. Aber der Frühling soll ja kommen.
Jetzt geht es weiter zum Gennaker, den Bugsprit mit seiner Verlängerung konntet ihr, liebe Leser, oben schon bewundern.
Hier nun unser Rollgennaker. Vorne kann man auf der Bugspritverlängerung gut die zweite Rolle erkennen. Die Umlaufleine vom Gennakerroller ist jetzt 3,20 Meter lang und endet mit ihrer Umlaufrolle in der Mitte vom Trampolin. Mit diesem System brauche ich mir keine Vorschoterin mit drei bis 4 Händen zu suchen, sondern es reicht das normale Modell mit 2 Händen. Die dritte Hand wird von mir gestellt. Ich halte beim Bergen des Gennakers nur die Gennakerschot etwas stramm. Unsere Idee funktioniert echt klasse. Genau so haben wir es auf dem K4x erlebt und nun haben wir dieses super System auch auf unserem Boot. Ein absoluter Gewinn!!!
So, wie im nebenstehenden Bild, sieht das Ganze dann im aufgerollten Zustand aus. Wie man auf den Bildern erkennen kann, benötigt man allerdings für den Rollgennaker eine Bugspritverlängerung. Egal wie Diese aussehen mag. Bei dem Grabner Decktaschenprinzip wird diese Verlängerung nicht benötigt.
Ich will uns ja ungerne selber loben, aber das was wir hier umgesetzt haben sieht schon recht gut aus.
Noch ein Wort zum Gennaker handling. Wir haben jetzt drei Systeme kennen gelernt. Ich würde sie von der Reihenfolge wie folgt bewerten.
- Super gut der Rollgennaker
- Gut die Grabner Grundversion mit der Decktasche
- Suboptimal die Tube
Es mag jemand zu einer anderen Bewertung kommen, aber unsere Gründe für diese Reihenfolge haben wir schon ausführlich dargelegt.
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Tom (Donnerstag, 05 April 2018 14:52)
Hallo Carsten,
Ich hab mir einfach ein 30mm Alurohr mit 4mm in den Bugspriet gesteckt, 30mm deswegen weil Grabner ein 2. Rohr innen verlegt (innendurchmesser 34mm) somit habe ich einen Teleskopbugspriet :-) mit einem Bolzen gesichert und schnell montiert bzw. demontiert,... und passt in die Tasche!
Zu deinem Rollgenaker, wie schön rollt er sich oben zusammen? ich habe bei mir die Erfahrung gemacht das bei Wind oben immer etwas offen bleibt und habe mir heuer einen TopDown gebastelt, das heißt unten ist der Anschlag frei und der Gennaker rollt von oben zusammen,... Test steht noch aus!
Kompliment zu deinen Umbauten ;-)
lg Tom
Carsten sagt (Donnerstag, 05 April 2018 16:59)
Hi Tom,
Teleskob-Bugsprit auch nicht schlecht. Unser Gennaker rollt sich eng zusammen. Meine Segelmacherin sagte mir auch, dass der Stoff erst ein wenig lernen muss, dass er sich zusammenrollen soll. Das ist kein Witz, dass System muss sich erst einfahren. Sieht bis jetzt gut aus. Wir werden es sehen, wenn wir unsere ersten Segltouren 2018 unternehmen.
Christian (Sonntag, 08 April 2018 21:30)
Hallo Carsten,
Ich fahre seit über einem Jahr den Genaker als Rollgenaker, genau wie du mit der Endlosrolle von der Fock.Allerdings habe ich auf die Verlängerung des Bugspriet verzichtet.Ich habe bisher nur verbogene und abgebrochene Originale gesehen. Die Rolle für den Rollgenaker ist beim Originalbugspriet mit einem umgedrehten Beschlag ganz vorne montiert.Funktioniert super, man kann aber nicht beide Segel gleichzeitig fahren. Macht eh wenig Sinn da der "Segelwechsel" nur paar Sekunden dauert und auch alleine problemlos ist
LG
Carsten sagt (Montag, 09 April 2018 10:39)
Hi Christian,
stellt sich mir die Frage warum die Bugspritverlängerungen verbogen sind? Man sollte sie nicht als Rammsporn benutzen!! Wir sind letztes Jahr auch bei ordentlich viel Wind mit dem Gennaker und der Tubenverlängerung gesegelt. da hat sich nichts verbogen. Aber schön zu lesen, das Du mit dem System auch sehr zufrieden bist.
Bei unser großen Fock funktionieren beide Segel zusammen nicht wirklich gut. Das hatte ich glaube ich auch irgendwo geschrieben. Bei den großen Kat´s mag es gehen, da ist die Fock wesentlich kleiner als bei uns.
Entscheidend finde ich, dass man den Gennaker schnell weg bekommt, wenn der Winddruck zu groß wird. Das gelingt mit einem Rollgennaker perfekt. Zumindest empfinden wir es so. Weiterhin kann ich ihn nicht mit dem Boot überlaufen und muß im Anschluß halb tauchen um das ganze Gedöns zu klarieren.
Gruß Carsten
Peter (Dienstag, 10 April 2018 20:38)
Hallo Carsten
Gratulation zu diesen sauberen und durchdachten Verbesserungen am Evo, und das ihr uns daran teilhaben lasst.Ich hoffe,das ihr nun bald Ansegeln könnt und die erleichterte Bedienung des Bootes geniessen könnt.
Wir segeln den Genaker auch nur mit eingerollter Fock.
Gruss
Peter
Carsten sagt (Mittwoch, 11 April 2018 17:25)
Hallo Peter,
jo, danke. Vielleicht hilft der kleine Werftbericht dem einen oder Anderem. Ist ja schließlich kein muß! Wird Zeit, dass wir auf das Wasser kommen.
Gute Segelsaison Euch
Gruß Carsten
Bernhard (Mittwoch, 11 April 2018 18:12)
Hallo Carsten,
jo, erstmal gut gemacht, was du ja schon mehrmals gelesen hast. Wir mit unserem selbst gemachten (machen lassen) Genialer Bergen in den Sack. Bis jetzt, wieder dem ersten und dem ersten Mal dieses Jahr immer flott gegangen, das Rollen muss ich mir noch überlegen. S' liegt weniger auf dem Boot und aufgeräumt isses.
Beim deinem Traveller-System kannst du nicht Richtung Luv fixieren, oder? Das würde mir fehlen. Dazu suche ich noch den richtigen Läufer.
Interessant, was so jeder für Modifikationen vor nimmt, immer schön zu lesen.
Grüsse vom Walensee
Carsten sagt (Donnerstag, 12 April 2018 15:41)
Hi Bernhard,
dass mit der Luvstellung stimmt, da muss ich nochmal bei. Liegt aber in der Hauptsache an meinem Travelerschlitten. Harken hat da ganz viel Auswahl und es gibt auch welche die man nach Luv dursetzen kann. Da habe ich mich wohl zu sehr vom K4x inspeerieren lassen. Na, warten wir ersteinmal den ersten wirklichen Test ab! Ich werde versuchen ende Mai ein kurzes Video über die Funktion von unserem Rollgennaker zu erstellen. Wie gesagt die Sackmethode ist nicht schlecht. Schade ist es immer, wenn der Gennaker nicht genutzt wird, es ist ein tolles Segel und bringt richtig viel auch oder gerade bei leichtem Wind. Den habt ihr ja da unten etwas mehr als wir hier oben!
Gruß Carsten
Rasmus (Freitag, 13 April 2018 16:27)
Hallo Carsten,
toller Bericht, ich bin auf Eure Erfahrungen auf dem Wasser gespannt!
Du hattest irgendwo noch den Plan erwähnt, die Wanten etwas zu kürzen. Hast Du das auch umgestezt? Was ist die Idee dahinter? Ich habe ueberlegt und komme eigentlich nur zu dem Ergebnis, dass der Mast etwas schraeger nach hinten steht, was natuerlich ein bischen Einfluss auf die Anstellwinkel von Gross und Fock hat. Oder willst Du soweit verkuerzen, dass der Mastanschlag der Want genau ueber den Rahmenbolzen der Want steht und so der Winddruck genau senkrecht von der Want aufgenommen wird, so dass kein Einfluss mehr auf das Vorstag entsteht?
Viele Gruesse
Rasmus
Carsten sagt (Freitag, 13 April 2018 19:26)
Hallo Rasmus,
ja, die Wanten haben wir bei dieser Gelegeheit noch etwas eingekürzt. Puh, Deine Ausführungen gehen sehr weit. Nee, ich bin einfach gestrickt. Wenn Du Dir unser Video Powersegeln anschaust, dann siehst Du wie stark die Leewanten lose bekommen. Das wollte ich etwas vermindern mehr nicht. Ich schau ja immer was bei den Festrümpfern so los ist. Da ist mir aufgefallen, dass die Leewanten dort nicht so schlapp sind wie bei uns. Wir fahren mit Wantenspannern(Lochplatten) und können so nun unsere Wanten etwas spannen. Im Garten sah es sehr gut aus. Übrigens hatten wir die Wantenspanner schon vor dem Einkürzen der Wanten. Es wurden ca. 6 cm eingekürzt. Also so tiefschürfende Überlegungen stecken nicht dahinter.
Gruß Carsten
Andreas Henke (Dienstag, 08 Januar 2019 20:00)
Hallo Carsten,
nicht in punkto Happy Cat, aber doch hier bin ich neu und damit erstmals vertreten.
Für mich ist die Wintersaison seit Zeiten des HC Racing immer Bastelzeit gewesen. Beim HC Evo gibt´s nicht mehr ganz so viel zu optimieren, aber beim Thema Gennaker habe ich schon einiges unternommen. Ausgangspunkt war Grabner mit der Aussage, Gennaker mit Sitzkissen geht nicht und auch sonst nur mit Vorschoter.
Inzwischen fahre ich solo mit dem Bergeschlauch von Grabner und schaffe die Wende mit 3 Segeln in 20 Sekunden. Die Fock lasse ich bewusst stehen, wenn es kurze Schläge zu fahren gilt, weil man ohne nicht durch den Wind kommt.
Hätte ich mich eher dem Rollgennaker zugewandt, wäre dieser mein Favorit gewesen, wobei bei Halbwind oder leicht achterlichen Wind das Bergen inzwischen gut funktioniert. Etwas Restrisiko für das Abtauchen des Gennakers bleibt natürlich, doch mit der richtigen Handhabung der Schoten (nicht dass Fall komplett lösen) geht es schon.
Die vorderen Umlenkpunkte der umlaufenden Schot hatte ich gleich am Anfang auf die Eckpunkte des Rahmens gesetzt, denn eine querliegende Leine hat im Fußbereich nichts zu suchen. Zudem habe ich 2 Klemmen hintern den Ratschenblöcken eingebaut, weil man den Gennaker solo nicht aus der Hand fahren kann.
Wie hoch schätzt du die Kosten der Umrüstung auf den Rollgennaker? Muss er wirklich umgeschneidert werden? Wie siehst du das Handling des Rollgennakers, wenn du solo fährst?
Das Thema Traveller beschäftigt mich schon lange und jetzt ist im Grabner-Forum von "pekaok" eine sehr praktische und gut gemachte Version mit einer zentralen Klemme aufgetaucht. Sie hat nur den Nachteil, dass ich das Groß nicht noch dichter als die Mitte holen kann und genau hier sagen mir meine Erfahrungen, dass trotz Twist am Segel das Fahren hoch am Wind verbessert wird. Mit dem Grabner-Dreieck ist es solo hart am Wind ein Unding und Leinen lassen sich eben nicht "schieben".
Dein Profi-Travaller mit Schiene gefällt mir, nur nicht das Umgreifen mit der Pinne.
oder funktioniert das wirklich besser als vermutet? Im Video sieht es recht locker aus .....
Zu den Wanten: Vor Grabner hatte ich dafür eine Lösung gefunden. An den vorderen Rahmenecken habe ich in den vorhandenen Bohrungen Ösenschrauben eingesetzt. Unter der Öse befinden sich die Bügel der Ratschenblöcke und in der Öse Kunststoffhaken mit 6 mm Gummileine, die wiederum das Wantenpaar mit einer Zugkraft von ca. 3-4 kg nach vorn abspannen. Mit der Vorspannung erreiche ich, dass das Schlagen der Wanten (in Längsrichtung eine horrende Materialbeanspruchung!) verschwindet und es gibt kein Schlackern mehr.
Mit Wantenspannern gut und schön, doch diese Konstruktion muss elastisch bleiben, die Steifigkeit bekommt dem Rigg auf Dauer genauso wenig, wie die Schläge der Wanten (Verformung! des Schäkels).
Viele Grüße aus Pirna (Sachsen) von Andreas