Test der Bugverstrebungen

Die neuen Bugverstrebungen sind montiert und werden getestet
Die neuen Bugverstrebungen sind montiert und werden getestet

Heute sind die Windbedingungen sehr gut um die neuen Bugverstrebungen zu testen. Der Wind kommt aus "SW" in der Stärke 5 Beaufort in Böen um die 6 Beauefort. Dies bedeutet bei uns auf dem See eine ordentliche Welle. Diese Welle kann dann gut 70 cm hoch sein. Sie hat immerhin 10 Kilometer Anlauf. Heute muss sich zeigen ob die Bugverstrebungen das halten was sie versprechen.

Was war es noch, was ich mir von diesen Bugverstrebungen erhofft hatte?

Sie sollten das vordere Drittel der Rümpfe stabilisieren. Sie sollten die Scheuerstelle an unser Leerumpfseite verringern. Sie sollen mehr Geschwindigkeit bringen. Die heutigen Bedingungen sind ideal um alle diese Punkte zu klären.

 

Ursprünglich war ich darauf vorbereitet die Testfahrt alleine durch zuführen. Da kam Torsten ( Torsten ohne H ist wichtig) auf mich zu und fragte mich ob er mich begleiten könne. Na klar ist es mir recht. Torsten ist Eigner des Kieler Happy cat evo und kann so auch gleich live erleben was die Bugverstrebungen bringen.

Auf Grund der Windverhältnisse bleiben wir bei dem kleinen Segel. Wir werden trotzdem unseren Spaß haben.

Gespannt bin ich ob meine Alunieten am Beam halten. Um die Schrauben vorne bei den Pelikanhaken mache ich mir keine Sorgen. Das wird heute richtig ruppig werden.

Wellen lassen sich immer schlecht fotografieren
Wellen lassen sich immer schlecht fotografieren

Nach den üblichen Startvorbereitungen konnten wir loslegen. Selbst mit dem kleinen Segel ging gleich die Post ab. Ich bin immer wieder begeistert wie schnell wir mit dem kleinen Segel sind. Kurz nach dem Start habe ich Torsten die Pinne überlassen. So konnte ich mich in aller Ruhe den Bugvertsrebungen und ihrem Verhalten widmen. Sieht alles sehr gut aus. Die Bewegungen der Schwimmer im vorderen Drittel sind merklich weniger geworden. Auch drückt tatsächlich der vordere Beam nich mehr so in den Leerumpf. Selbst mit dem kleinen Segel haben wir bei diesen Bedingungen ordentlich Druck auf dem Beam. Was uns beiden weiterhin auffällt, ist die Tatsache,dass wir mehr Stöße abbekommen. Das liegt daran, dass der Evo jetzt doch mehr durch die Wellen sticht als früher. Das stopt etwas und ist auch etwas nasser zu segeln. Torsten ist etwas behutsam und ich ermutige ihn ruhig das Segel dichter zu holen. Wir wollen ja sehen was wir aus dem Kat herausholen können. Nach all den Jahren habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt was ich unserem Boot zutrauen kann und was nicht mehr geht. Im Moment geht noch etwas!

Wir schießen durch die Wellen und die Belastung der Bugverstrebungen ist nicht ohne.  Meine Popnieten machen sich gut, die halten, ich bin sehr erleichter.

Das Video von dieser Ausfahrt habe ich schon online gestellt. Da konnte ich einfach nicht warten. da ja auch viele Leser sich vermutlich die gleichen Fragen stellen wie wir. Ein Film sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.

Nach dieser Testfahrt stellen Torsten und ich fest:

Stabilität in die Rümpfe bringen die Bugverstrebungen.

Dafür stößt man öfters durch eine Welle. Vorher ist man doch darüber weggeglitten.

Die Scheuerstelle am vorderen Beam auf der Leeseite wird minimiert. Die Energie wird in Bewegung umgesetzt.

Trotzdem haben wir zum Schutz der Rümpfe immer noch ein Schutzstreifen Gummie unter dem vorderen Beam. Schaden tut es auf jeden Fall nicht.

 

Ich hatte es glaube ich, schon erwähnt. Ich zeichne jede Fahrt per GPS auf, daher kann ich auch recht gute Ausagen zur Geschwindigkeit treffen. Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe haben wir eine Saison mit den Bugverstrebungen rum und somit kann ich schon sagen, dass die Endgeschwindigkeit nicht höher ist. Wir kommen nicht über 30km/h was ja auch nicht gerade langsam ist. Mancher Segeler träumt von 15 Knoten Geschwindigkeit. Was wir aber sagen können ist, dass die mittlere Geschwindigkeit (Durchschnittsgeschwindigkei) um die 3 km/h höher liegt als vorher.

Mein Fazit ist, durchaus positiv, die Anschaffung hat sich für unser Boot gelohnt.

Allerdings muss ich sagen, dass der Evo auch ohne die Bugverstrebungen toll segelt, da gibt es nix zu meckern.

Torsten und ich wiegen ca. zusammen 150 kg und schießen mit ca. 25 km/h durch die Wellen

Hier noch einmal das passende Vidieo zu diesem Blogbericht.

Nach gut zwei Stunden Powersegeln, sind Torsten und ich doch recht kaputt und nehem Kurs Heimatstrand. Ich bin mit dem heutigen Test super zufrieden. Die Bugverstrebungen haben gehalten und auch das umgesetzt was ich von ihnen erwartet habe. Für diesen Test war das Wetter heute wirklich genial.

Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Guido (Freitag, 24 November 2017 10:59)

    Hallo ihr beiden habe meine Schwimmer nach vier Monaten schon zur Reparatur geschickt. Die Klebeverbindung an den Einstecklaschen auf einer Seite haben sich um ca 2cm gelöst. Habt ihr diese Erfahrung auch schon gemacht? Auch die Abnutzung am vorderen Schwimmer leeseitig ist sehr gut zu sehen.Bei mir sind seitlich am Schwimmer auch schon Scheuerstellen zu sehen wo der seitliche Aluträger am Schwimmer anliegt.Ärgerlich finde ich das weil man diesen Bereich beim Vorgänger verstärkt hatte. Wo bleibt da die besagte Qualität? Warum sitzt ihr auf dem oberen Bild immer noch auf dem Alu, habe mir geschlossenporigen Schaumstoff mit M3 Klettband auf die Träger gemacht(1cm dick). Endlich keinen kalten Hintern mehr und man rutscht auf dem nassen Alu nicht so hin und her. Gruß. Guido

  • #2

    Carsten sagt (Freitag, 24 November 2017 20:45)

    Hallo Guido,
    das ist sehr ärgerlich. Zu Deiner Frage, nein wir haben keine Probleme mit den Laschen. Die Scheuerstelle auf dem Leerumpf kann man nur durch ein Polster vermeiden,dass geht wirklich nicht anders. Die Bugverstrebungen helfen da ein wenig.Leider reine Physik!
    Seitlich an unseren Schläuchen haben wir Benutzungsspuren,dort wo die Aluteile anliegen. Das sehe ich aber bei der Art wie wir unseren Evo segeln als normal an.
    Die Aluteile stören uns irgendwie nicht. Wir sitzen ja meistens auf den Schwimmern.
    Grabner wird sicher die Klebeverbindungen reparieren, ärgerlich ist es trotzdem.

    Gruß Carsten

  • #3

    Reini (Samstag, 12 Mai 2018 10:42)

    Hallo Carsten

    Danke für Deinen Eintrag im Happy Cat Forum

    Ja ich bin schon jetzt begeistert von den Streben, obwohl der Praxistest noch aussteht.
    Ich habe mir auch ein Sturmsegel Set (Fock ohne eingearbeitete Folie) und auch eine Kenterschutzboje angeschafft.
    Den Flaschenzug von Petzl hab ich mir nicht zugelegt,...
    Hab mir selber einen mit zwei Umlenkrollen "gebastelt" Kosten etwa 30 €

    Deine Aufrüstung des Evos sind ja sehr beachtlich,... Verlängerter Bugspriet, Travelerschlitten, Rollgenaker und Bugversteifungsstreben, alles in Eigenregie, wirklich tolle Leistung.

    Vielleicht kommst Du auch einmal nach Ebensee an den Traunsee zum Seglertreffen, ist ein super Event mit ca 80 Happy Katamarane

    Wünsche Euch viele schöne Segelstunden
    Reini

  • #4

    Carsten sagt (Dienstag, 15 Mai 2018 21:36)

    Hallo Reini,
    dass mitdem Traunsee würde ich gerne machen,wenndiese 1000 Kilometer von uns aus nicht wären. Da muss ich richtig Urlaub planen, selbst wenn ich nur mit dem PKW anreise brauche ich für die Fahrt zwei Tage hin und zwei Tage zurück. Das ist echt ein Ritt. Mit den Umbauten liest sich schlimmer als es ist, habe ja insgesammt 2 Jahre dafür benötigt. Was aber am besten ist, ist das es auch funktioniert. War gerade heute alleine los bei leichtem Wind und konnte über 20 Kilometer Gennaker segeln. Das wäre mit der Tube nie gegangen.
    Jetzt wo Du die Kennterboje hast glaube ich nicht, das Du noch den Petzl Flaschenzug benötigst. Noch ist ds Wasser zu kalt um Kenterübungen durchzuführen.

    Gruß Carsten

  • #5

    Reini (Sonntag, 10 Juni 2018 21:06)

    Hallo Carsten

    Ja, dass mit der weiten Anreise verstehe ich. Ich muss "nur" ca. 250 km anreisen und fahre mit Anhänger mit großem Zelt und
    Fahrräder und was man halt so alles braucht um komfortabel zu campen :-)
    Ich verbinde das Seglertreffen auch mit Urlaub, reise einige Tage vorher schon nach Ebensee zum Traunsee, dann bleibt mir etwas Zeit zum trainieren, den See und die Windverhältnisse kennen zu lernen.
    Nach dem Treffen verbleibe ich noch einige Zeit vor Ort,
    das hängt vom Wetter ab.
    Es wäre toll, Dich, Deine Crew und den modifizierten Evo persönlich kennen zu lernen.
    Vielleicht nächstes
    Jahr beim 7 Grabner Segeltreffen.
    Wünsche Euch einen schönen Sommer und viele tolle Segelabenteuer.
    Gruß Reini

  • #6

    Carsten sagt (Dienstag, 12 Juni 2018 10:09)

    Hallo Reini,
    werde das mit dem nächsten Jahr mal ins Auge fassen. Könnte sogar etwas werden.
    Ist ja auch für mich spannend meine Leser kennen zu lernen.

    Gruß Carsten